Third Wave Coffee Duell in Paris (Duell)
In unserer neuen Kategorie Duell laden wir in die Weltstadt Paris und basteln zunächst mal an einem Szenario. Die Ausgangssituation ist ein regnerischer Spätherbsttag und die Sehnsucht treibt uns in einen warmen Kaffeefluchtpunkt. Doch zunächst kommen uns Bücher in den Sinn, denn die Buchhandlung Shakespeare and Company ist nahe der Eglise Notre Dame, ein beliebter Anlaufpunkt nicht nur bei schlechtem Wetter. Die kultige Buchhandlung ist aus dem Film Before Sunrise, mit Ethan Hawke, bekannt und beheimatet ein gemütliches, wie ebenso überfülltes Café.
Uns lüstet es allerdings nach noch besserem Kaffee und wir wandern zum Hochhaus Tour Montpernasse. Für 15 Euro lässt sich hier, ganz im Trockenen, einer der besten Ausblicke von Paris genießen. Unweit des Towers hingegen logiert das lauschige Hexagon Café. Frische Croissants, Kuchen und Cookies werden hier offeriert und natürlich auch Latte, Cappuccino und Co.
Möglicherweise Zeit für den Einwurf, dass die Preise in Paris naturgemäß etwas überhöht sind. Der Cappuccino kostet 3,50 Euro und ist nicht riesig, der Muffin schlägt mit 4 Euro zu Buche.
Aber die Qualität überzeugt, der Kaffee ist wie die Franzosen es mögen etwas stärker und hat dabei eine nicht zu übertriebene Säure. Französische Studenten aus der Nachbarschaft scheinen hier gerne ein zu kehren, um am Studium zu feilen.
Bewegen wir uns aber wieder zurück nahe die Eglise Notre Dame. Der George Gershwin Musicalklassiker, Ein Amerikaner in Paris, muss in unserem nächsten Café verdoppelt werden. Hier stehen gleich zwei Amerikaner als Barista bereit und man kann sich das obligatorische „je veux un flat white“ sparen. Das Café Le Peleton setzt sich, wie der Name schon ableitet, mit dem Thema Fahrrad auseinander. Es erstaunt also wenig, das Zweiräder sogar an der Wand hängen, samt Tour de France Etappenplan.
Aber auch der gemeine Amerikaner in Paris muss sich offenbar an die Preise anpassen. 3 € für unserem Cookie, ein Kuchen kostet gar 5 €. Je suis desole, zu teuer. Aber immerhin gibt es auch eine gewisse Auswahl für vegane Liebhaber. Beim Kaffee wäre nun ein Americano ein überzeugender Gag gewesen, aber wir erwählen einen Flat White.
Der Kaffee ist ausgewogen und cremig, schmeckt stark und ist minimal besser als sein Pendant aus dem Hexagon Café. Damit haben wir einen knappen, aber verdienten Sieger. Ein knackiges 43 zu 42, für das Le Peleton Café, in diesem engen Duell an der Seine. Ja genau und dahin zieht es uns wieder zurück.
Paris hat im Herbst ein besonderes Flair, vor allem wenn der Regen sich endlich gelichtet hat. Der Tag ist ja noch lang und es ist noch nicht „Midnight in Paris“, vielleicht entführt uns ja noch ein Auto in das Paris der 20er Jahre. Ob der Kaffee damals schon so gut war? Pas du tout possible!
Cappuccino – Hexagon Café– 42 von 50 Bohnen
Flat White – Le Peleton Café– 43 von 50 Bohnen
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