Karlsbad (special)
Karlsbad oder korrekt Karlovy Vary entzückt durch seine wunderbar erhaltene k.u.k. Architektur und hat zudem noch einige interessante kulinarische Stätten am Start, die einem durch den Tag geleiten.
Fangen wir standesgemäß mit dem Frühstück an und beehren das Freedom Cafe. Hier ist überwiegend junges Publikum zu Gange, was nicht nur am free wlan liegen könnte. Neben Palatschinken stehen günstige Frühstücksoptionen zur Auswahl, von deftig bis gesund. Letzteres ist ein Trio aus frischem Obst, Naturjoghurt und Müsli.
Am besten alles zusammen gemixt und mit einem frisch gepressten Orangensaft zelebriert. Köstlich und mit 5 Euro zusammen sehr preiswert. Wem es dann immer noch nicht gesund genug zumute ist, der kann ja das berühmte Karlsbader Heilwasser, aus den zahlreichen Quellen, trinken. Kostenlos abfüllen oder gleich mit dem gerade gekauften Trinkbecher genießen. Das Wasser ist für seine therapeutische Wirkung für den ganzen Körper bekannt auch wenn das ganze zugegeben einen sehr salzigen Geschmack hat. Jedenfalls sollte jetzt ebenfalls das therapeutische Gefühl für Kaffee geweckt sein.
Nichts wie los an die Kaffeequelle ins Republika Coffee. Die Internetzwelt rühmt das junge Café als besten Coffeespot in town. Und wahrscheinlich liegt die Internetgemeinde mal wieder richtig. Ob Cappuccino oder Flat White.
Die Qualität passt und man ist fast überrascht, an einem Ort wie Karlsbad derart überzeugenden Kaffee zu finden. Der zeitlose Soundtrack und die gemütlichen Sessel im Obergeschoss machen ihr übriges dazu.
Vielleicht ein bisschen Sightseeing dazwischen? Dann ab zur russisch-orthodoxen Kirche. Ja seit es die Zaren, zur Kur, nach Karlsbad verschlagen hat, haben die Russen Hochkonjunktur im böhmischen Städtchen.
Und so gibt es diese schöne und architektonisch verspielte Kirche. Kein Wunder bei über 30 % Gästen aus Russland.
Der Hunger greift wieder um sich und da darf auch eine weitere Karlsbader Spezialität nicht fehlen, die Karlsbader Oblaten. An Straßenständen an vielen Orten zu kaufen oder als süßes Souvenir für Zuhause.
Für gerade mal etwas über einem Euro, pro Packung, sehr günstig zu erstehen. Damit kann man sich gemütlich die zahlreichen Kolonnaden anschauen, die die ganze Stadt beschmücken.
Es ist aber langsam Zeit fürs Abendessen und da mögen wir es tschechisch urig. Das Restaurant Charleston ist auch gleichzeitig Pub und offenbart wie es die Tschechen so mögen, also ein breites Angebot an Fleisch und Bier. Wir nehmen nun ein Pilsener Urquell und Schweinemedaillons mit Knödeln in Pflaumensoße.
Die Soße ist ein absoluter Traum und die Rechnung hat immer noch nicht mal 10 Euro erreicht. Also zum aufrunden schnell noch einen Becherovka Schnaps bestellen.
Die alkoholische Spezialität in Karlsbad, die so wunderbar stark und nach Kräutern schmeckt. Das Original wird nur hier in Karlovy Vary hergestellt. Falls noch jemand eine passende und dazu klassische Bleibe sucht, der kann ja ins Grandhotel Pupp absteigen. Wes Anderson hat hier Recherche betrieben für seinen Film Grand Budapest Hotel. Natürlich ist die Übernachtung nicht ganz erschwinglich, aber dafür stillvoll. Auch das hoteleigene Café bietet noch alte k.u.k. Spezialitäten wie Apfelstrudel, die hauseigene Pupp-Torte mit Orange flavour und Wiener Kaffee.
Erwähnenswert ist hier zudem, das auch das James Bond package gebucht werden kann. Auf den Spuren von Daniel Craig und dem Film Casino Royale. Das Grandhotel Pupp war im Film das Hotel Splendid und wurde nach Montenegro verlegt. Ja und man ahnt es bereits, die Hotelbar bietet einen Wodtka Martini an, geschüttelt nicht gerührt. Welch perfekter Absacker nach einem kulinarisch interessanten Tag in Karlsbad.
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